Historischer RW3

Rüstwagen 3

Fahrzeughistorie:

Prototyp einer Serie von 13 Fahrzeugen

Berufsfeuerwehr Frankfurt:
(F-241) Feuerwachen 1,3,7
Bestelldatum: 8.3.1965
Auslieferung: 25.02.1966

Feuerwehr Liederbach:
(MTK- 2382)
Übernahme 23.2.1981
Indienststellung 10.4.1981

Teilnahmen:
Magirus Eckhaubertreffen Liederbach/Vockenhausen
1995, 1999, 2003, 2007
125 Jahre Berufsfeuerwehr Frankfurt 1999
150 Jahre Berufsfeuerwehr
Berlin 2001

Außerdienststellung: Mai 2001

Wiederinbetriebnahme als Historisches Fahrzeug März 2009

Fahrzeugdaten:

Fahrgestell: F Magirus 200 D 16 A              Besatzung: 1/5

Leistung: 200 PS                                         Hubraum: 12.667 cm³

Baujahr: 1966 (seit 1981 in Liederbach)     Zul. Gesamtgew.: 16 t

Wendekreis: 19,2 m                                     Lichtmast: 4500 W

Höchstgeschwindigkeit 76 km/h                  Generator: 24 kVA

Ausrüstung: ca. 400 Teile                            Spill: 15 t   

Der „erstgeborene“ der drei Rüstwagen (ehemals Kennzeichen F – 241) konnte durch einen Angehörigen der Frankfurter Berufsfeuerwehr, der zugleich Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Liederbach-Niederhofheim (Main-Taunus-Kreis) war, zur dortigen FF vermittelt werden. Der Verein der Freiwilligen Feuerwehr kaufte das Fahrzeug und konnte es am 13. Februar 1981 überführen. Am 10. April 1981 wurde der Rüstwagen dort wieder in Dienst gestellt. Ende der 1980er Jahre erfolgte eine grundlegende Renovierung des Fahrzeuges, wobei auch die Umlackierung vom „Frankfurter Look“ (Tagesleuchtfarbe Rot-Weiß) auf Feuerrot (RAL 3000) erfolgte.

Anlässlich des dreißigjährigen „Geburtstages“ des Fahrzeuges und dem damit verbundenen Magirus-Eckhauber-Treffen für Feuerwehr-Fahrzeuge 1995 in Liederbach erfolgte eine erneute technische überholung und auch die Fronthalterung für das Ersatzrad wurde rekonstruiert.

Im Jahr 2000 stellte sich bei einem Einsatz einirreparabler Getriebeschaden an der Seilwinde heraus; es erfolgte nun eine Ersatzbeschaffung und an Himmelfahrt 2001 konnte die Liederbacher Wehr einen neuen RW 2 in Dienststellen. Nun wurde der „Eckhauber“ von den Kameraden des Feuerwehrvereins übernommen und nahm auf Einladung der Berliner Feuerwehr im Juni 2001 an einem Fahrzeugkorso quer durch die Stadt und einer Ausstellung auf dem Potsdamer Platz teil. Hierbei bekam er die Auszeichnung „Ehrenfahrzeug der Berliner Feuerwehr“ verliehen.

Als es im März 2002 zu größeren technischen Schwierigkeiten mit dem neuen Rüstwagen der Liederbacher Wehr kam, wurde der RW 3-St noch einmal „aus der Rente zurückgeholt“. Kurzerhand wurde die Ausrüstung des RW 2 so gut als möglich auf den alten Magirus verfrachtet und das Fahrzeug wieder zugelassen.

Im März 2009 konnte schließlich mit Unterstützung des Vereins der Feuerwehr Liederbach e.V. eine Zulassung mit H-Kennzeichen erfolgen. Der Verein hatte sich zum Ziel gesetzt, das rollende „Technische Denkmal“ auch weiterhin der Nachwelt zu erhalten. Große Probleme bereitete aber die Unterbringung des Oldtimers, da bei der Feuerwehr kein Platz hierfür war. Einstweilen wurde der Rüstwagen in der Scheune eines Bauern abgestellt.

Als glückliche Fügung für alle Seiten kann angesehen werden, dass im Januar 2010 auf Initiative von Anno Respondeck ein Kontakt zwischen Dr. Ulrich Dietmann, dem „Pflegevater“ des Rüstwagen und Ralf Keine, dem Museumsbeauftragten der Frankfurter Feuerwehr hergestellt wurde. Schnell waren die
Männer über ein „Joint Venture-Abkommen“ einig: Der RW 3-St wird in das Museum der Frankfurter Feuerwehr überstellt, bleibt aber im Besitz des Liederbacher Feuerwehrvereins, der das Fahrzeug jederzeit, z.B. zur Teilnahme an Oldtimer-Treffen, abholen kann. So ist eine „Win-Win“-Situation entstanden, von der beide Seiten profitieren: Die Liederbacher haben ihr Fahrzeug sicher und trocken untergestellt; die Frankfurter können ein Fahrzeug mehr in ihrer Ausstellung präsentieren. Der Zustand bei Außerdienststellung in Liederbach wird dabei erhalten bleiben; so können die Frankfurter zeigen, dass viele ihrer Fahrzeuge noch anderswo ein „zweites Leben“ geführt haben. 

Quelle: Feuerwehrgeschichts- und Museumsvereins Frankfurt am Main e.V.
“Museums-Depesche” Ausgabe 5 Oktober 2010

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